KINDERHILFE RUMÄNIEN e.V.
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AKTUELLES

Zeitungsartikel vom 23.09.2021

Der Sommer hat sich verabschiedet. In Deutschland war er ziemlich verregnet, im gesamten Osten dagegen ungewöhnlich heiß und trocken. Früchte verdorrten auf den Feldern, die in  diesen Ländern besonders wichtig zum Überleben sind.

Obschon auch in Rumänien die Pandemie ihre negativen Spuren – v.a. bei Kindern in sozialen Einrichtungen, die monatelang von der Umwelt ausgeschlossen wurden – hinterließen, konnten die 10 Einrichtungen des Vereins wirkungsvoll tätig bleiben. Momentan werden in den 9 Familienhäusern über 60 Kinder und Jugendliche zwischen 1 und 21 Jahren rund um die Uhr von Pflegeeltern, Erziehern und Pflegekräften versorgt. Das Therapiezentrum in Lipova/Arad kümmert sich vormittags um über 20 Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen. Nachmittags werden Kinder aus den Familienhäusern betreut, die zusätzliche Hilfe bei den Schularbeiten benötigen. Leider kommt es immer wieder vor, dass Kinder aus sozial schwachem Milieu nicht in die Schule geschickt werden. Zuletzt kam ein 14-jähriger Junge in ein Familienhaus, der nun die 1. Klasse besucht und mühsam Lesen und Schreiben lernt. Dagegen gibt es in den Einrichtungen des Vereins momentan 4 Studenten, die in diesem Jahr teilweise sogar mit Auszeichnung das Abi schafften. Einige Volljährige, die die Schulzeit nach 12 Schulklassen beendeten und nun einen Job gefunden haben, verließen im Sommer die Einrichtungen. Neue Kinder erschienen auf den begehrten frei gewordenen Plätzen. Laut Statistik kamen auch 2021 fast 48 000 Kinder in staatliche Obhut, weil sie aus verschiedenen Gründen nicht bei ihren Eltern leben können. Man geht von einer weit höheren Zahl aus, aber von staatlicher Seite versucht man aus Kostengründen, diese möglichst niedrig zu halten. So werden nicht selten Kinder außer Acht gelassen, die eigentlich dringend eine bessere Versorgung benötigen. 

Die Vorsitzenden der Kinderhilfe Rumänien konnten nach langer Zeit in diesem Sommer wieder alle Familienhäuser besuchen. Die traditionelle Abenteuerfreizeit unter Leitung von Frau E. Kirchmann fand auf eigenem Gelände in wilder Natur trotz brütender Hitze erfolgreich statt. Der Sozialpädagoge und 2. Vorsitzender H. Höfermayer beschäftigte einige Jugendliche bei der Renovierung eines Hauses, wobei sie neue Erfahrungen praktischer Art machen konnten. 

Für ein Familienhaus  hat sich in diesem Sommer eine besondere Situation ergeben: die zuständige staatliche Kinderschutzbehörde hat dieses Haus übernommen und kommt damit für Kosten auf, die bisher der deutsche Verein zahlte. Gerade in diesem Kreis müssen laut EU noch bestehende staatliche Kinderheime geschlossen werden und man sucht intensiv nach Alternativen. So entsteht nun in diesem Bezirk ein erstes Familienhaus unter neuen bisher dort unüblichen Voraussetzungen. Und das ausgerechnet in einem Kreis, wo in der Vergangenheit massive Probleme gerade mit der Kinderschutzbehörde zu bewältigen waren! Der Wermutstropfen: statt der bisherigen Pflegeeltern mit höchstens 6 Kindern werden nun 8 – 10 Kinder einziehen, versorgt durch Schichtdienste.  
Für Ende Oktober ist die nächste Reise nach Rumänien geplant. Dann werden u.a. auch die Erntedankgaben aus 7 evangelischen und katholischen Gemeinden aus Hechingen und Umgebung mitgenommen und an einige sehr bedürftige Familien verteilt, wie bereits in den vergangenen Jahren praktiziert. Der deutsche Verein wird wichtige Grundnahrungsmittel wie Kartoffel, Öl und Mais aus separatem Spendentopf ergänzen. Die dortige oft herrschende Armut ist nicht mit der im Westen zu vergleichen. Würde man z.B. in Rumänien die Kinder zählen wollen, die nicht einmal eine warme Mahlzeit am Tag erhalten, kämen erschreckende Zahlen heraus! Aber wer will das wissen?

Der Verein Kinderhilfe Rumänien e.V. erhielt auch in diesem Jahr wieder das Spendensiegel des Deutschen Zentralinstituts für soziale Fragen – DZI –. Es gewährleistet klare, wahre, sachliche und offene Öffentlichkeitsarbeit, wirksame, wirtschaftliche und sparsame Mittelverwendung, aussagekräftige, angemessen geprüfte Rechnungslegung und Transparenz der Strukturen, Tätigkeit und Finanzen.


 Familienhaus


Lebensmittelspenden


 


Infobrief Mai 2021 (PDF)